Geschichtsverein Gelnhausen e. V.

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Tafel 5 - Alter & Neuer Schulfestplatz

Tafel 5

Alter & Neuer Schulfestplatz

Festplatz für die Gelnhäuser Waldpartien & der alte Schulfestplatz

Für den alten Schulfestplatz (der ca. 200 m entfernt am Kulturweg liegt und durch einen beschrifteten Findling markiert ist) wurde der freie Platz gewählt, auf dem sich vorher eine Ziegenweide befand.

Die Stelle des späteren Alten Schulplatzfestes wurde vorher als Ziegenweide genutzt.
Die Stelle des späteren Alten Schulplatzfestes wurde vorher als Ziegenweide genutzt.
Ziegen auf dem Weg durch die Dürich.
Ziegen auf dem Weg durch die Dürich.
Die Stelle des späteren Alten Schulplatzfestes wurde vorher als Ziegenweide genutzt – rechts Ziegen auf dem Weg durch die Dürich.
Rektor Burmeister veranstaltete am 3. Juli 1879 das erste Schulfest, das in den Wald führte. Dies wurde in den Folgejahren so beliebt, dass an diesem Tag Betriebe schlossen, um den Arbeitern und Angestellten die Teilnahme zu ermöglichen. Die Stadt soll wie ausgestorben gewesen sein.
Das erste Gelnhäuser Schulfest mit Waldauslug wurde am 3. Juli 1879 von Rektor Ferdinand Burmeister initiiert. Sogar eine Postkarte entstand aus diesem Anlass;
Das erste Gelnhäuser Schulfest mit Waldauslug wurde am 3. Juli 1879 von Rektor Ferdinand Burmeister initiiert. Sogar eine Postkarte entstand aus diesem Anlass;
Eines der wenigen Fotos einer Feier auf dem Schulfestplatz aus dem Jahr 1913
Eines der wenigen Fotos einer Feier auf dem Schulfestplatz aus dem Jahr 1913
Das erste Gelnhäuser Schulfest mit Waldauslug wurde am 03.Juli 1879 von Rektor Ferdinand Burmeister initiiert. Sogar eine Postkarte entstand aus diesem Anlass; rechts eines der wenigen Fotos einer Feier auf dem Schulfestplatz aus dem Jahr 1913.

Zum Auftakt des Schulfestes wurde das Pfeifer- und Trommlerkorps von Jungen der Volks- und Mittelschule aufgestellt. Kantor Trupp (Volksschule) und Lehrer Ickes (Mittelschule) übten die Festvorführungen der Schüler und Schülerinnen ein. Die oberen Mädchenklassen der beiden Schulen führten Reigentänze vor. Die Jungen der oberen Klassen zeigten unter Leitung des Lehrers Karl Druschel senior Stabreigen. Mit Sorgfalt und Liebe wurden die Handwagen mit Geschenken geschmückt.

Auf dem Schulfestplatz wurde musiziert: Chöre wie „Liederkranz“ und „Gela-Kapelle“ waren mit anderen Musikgruppen feste Bestandteile der Waldpartien.
Auf dem Schulfestplatz wurde musiziert: Chöre wie „Liederkranz“ und „Gela-Kapelle“ waren mit anderen Musikgruppen feste Bestandteile der Waldpartien.
Auf dem Schulfestplatz wurde musiziert: Chöre wie „Liederkranz“ und „Gela-Kapelle“ waren mit anderen Musikgruppen feste Bestandteile der Waldpartien.
Auf dem Schulfestplatz wurde musiziert: Chöre wie „Liederkranz“ und „Gela-Kapelle“ waren mit anderen Musikgruppen feste Bestandteile der Waldpartien.
Die „Erste Kapelle“ im Jahr 1890, Vorläufer der Gela-Kapelle, auf einer Waldpartie.
Die „Erste Kapelle“ im Jahr 1890, Vorläufer der Gela-Kapelle, auf einer Waldpartie.

Am letzten Donnerstag im Juni traf man sich auf dem Obermarkt und machte sich unter Führung der Musikkapelle auf den Weg durch die steile Dürich zum Blockhaus und nach einer kurzen Rast in den schattigen Wald über Gelnhausen zum Steinigen Weg, der bald oberhalb der Waldabteilung Tanne den Namen Schulfestplatz erhielt (heute alter Schulfestplatz). Hier wurden die Geschenke für die Kinder bei verschiedenen Spielen verteilt. Der erste Weltkrieg unterbrach die Schulfesttradition bis 1921, die dannunregelmäßig fortgeführt wurde. Seit 1930 wurden die Feste auf den neuen Schulfestplatz verlegt und 1937 wurde das Schulfest letztmalig auf die alte Weise gefeiert.

Der Neue Schulfestplatz

Nach dem Verein der „Waldfreunde” wurden die Ausflüge in den Gelnhäuser Wald seit 1883 als Waldpartien bezeichnet.
Vor dem 1. Weltkrieg fanden Waldpartien – oft gleichzeitig – an Plätzen statt, die eine freie Sicht ins Kinzigtal boten.

1960 wurde der „Einmarsch der Frauen“ musikalisch begleitet.
1960 wurde der „Einmarsch der Frauen“ musikalisch begleitet.
Den Beginn machten die Musiker mit Akkordeon, Mundharmonika und Gitarre.
Den Beginn machten die Musiker mit Akkordeon, Mundharmonika und Gitarre.

1947 feierte die Feuerwehr die erste inofizielle Waldpartie ohne Genehmigung der US-amerikanischen Verwaltung. Die veranstaltenden Vereine waren nun die Schelme, Hühnerzuchtverein, Spessartbund, Käwwern, Turnverein, Liederkranz, Feuerwehr und der Stammtisch Blockhaus. Die Waldpartien beeinträchtigten den Forstbetrieb, denn die Kulturarbeiterinnen, die für die Plege des Planzengartens und das Setzen neuer Bäume zuständig waren, mussten am Tage nach der Waldpartie die Kronkorken zusammenrechen und aufheben. Bei den Waldpartien wurden Spiele veranstaltet, darunter Büchsenwerfen, Sackhüpfen, Eierlauf, Wurstschnappen, Huckepackrennen oder Tauziehen. Begleitet wurden die meisten Waldpartien von Musikkapellen und Chören, Volkstänzern sowie von Gitarren- und Akkordeonspielern. Um die Jahrtausendwende wurden immer weniger Waldpartien gefeiert. Organisationsaufwand, Behördenaulagen und eine mangelnde Beteiligung freiwilliger Helfer machte den Vereinen zu schaffen.

Für die Benutzung des Schulfestplatzes und die Durchführung der Waldpartie ist heute (2014) eine Gebühr an die Stadt zu zahlen. Zwei Vereine haben feste Termine für ihre Waldpartie, die Käwwern am 1. Mai und die Schelme am Muttertag. Das Motto der Schelme lautet „Heute bleibt die Küche kalt – wir gehen zu den Schelmen in den Wald”.

Der Essensstand 1960
Der Essensstand 1960
Der Essensstand 1967
Der Essensstand 1967
Auch im 20. Jahrhundert musizierte die Jugend.
Auch im 20. Jahrhundert musizierte die Jugend.
Die „Festmeile“ in den 1990er Jahren
Die „Festmeile“ in den 1990er Jahren

English

The old School Festival Ground – An open space, which had previously been a goat pasture, was used for the old School Festival Ground (about 200m from here and marked by an inscribed boulder). On 3rd July 1879, the irst school festival was held. More and more people joined these festivals. Companies in town closed so that employees could participate. The town was said to be dead. On the last Thursday in June they met on the Upper Market Place and, lead by the school band, they paraded up the Dürich ravine to the Blockhaus hostelry. After a short rest they went on into the shady forest to a place which became known as the (old) School Festival Ground. Here gifts were given to the children. Since 1930, the celebrations have been moved to the new School Festival Ground and in 1937 the school festival was celebrated for the last time in the old way. The new School Festival Ground – According to the Forest Friends Club the excursions to the Gelnhausen forest have been called «forest parties» since 1883. In 1947 the Gelnhausen ire department celebrated its irst unoficial forest party («Waldpartie»). Various societies organised the parties, including the Carnival clubs Käwwern (Beetles) and Schelme (Rogues), the Spessart League, the choral society «Liederkranz», the gymnastics club and the ire department. Since the millennium, fewer and fewer forest parties have been celebrated. The reasons are organisational costs, regulatory requirements and a lack of participation of volunteers. Two societies still have ixed dates for their forest parties: the Käwwern on 1st May and the Schelme on Mother’s Day.

Francais

Ancienne place des fêtes des écoles – Initiée par le directeur Burmeister dès 1879, la fête des écoles commençait le dernier jeudi de juin par un déilé regroupé sur le «Obermarkt» accompagné de tambours, pipeaux et danses. On empruntait le chemin creux «Dürich» pour aller au „Blockhaus” et à la place des fêtes. La 1e guerre mondiale mit in à cette tradition qui fut reprise de 1930 à 1937 sur une nouvelle place des fêtes. Nouvelle place des fêtes des écoles – A partir de 1883, des fêtes furent organisées dans la forêt, dérangeant souvent l’activité forestière. Ces «Waldparties» comprenaient des jeux comme course en sac et à l’oeuf, tir à la corde, lancement de léchettes. Orchestres, chorales, guitaristes et accordéonistes accompagnaient souvent les fêtes et danses populaires. Aujourd’hui encore les associations carnavalesques des «Käwwern» le 1er mai et des «Schelme» le jour de la Fête des Mères maintiennent cette tradition. Une taxe pour l’utilisation de ce terrain est toujours due à la ville (2014).

© Archäologisches Spessart-Projekt e.V. Der Kulturweg Gelnhausen 4 wurde realisiert im Rahmen des Projekts «Pathways to Cultural Landscapes» mit Unterstützung der AG Kulturweg, Erich Krebs, Dora Georges, May Gieshoff, Daniel Glöckner, Michael Heininger, Trautel Kraehe, Jürgen Steigerwald, Betriebshof-Team Stadt Gelnhausen, Evangelische Marienkirchengemeinde, Hessen Forst, Medien- und Selbstlernzentrum Main-Kinzig, Stadtarchiv Gelnhausen, Verkehrsverein Gelnhausen e.V, Zentrum für Regionalgeschichte MKK, sowie von Heide Altvater, Claus Bergmann M.A., Karl Breidenbach, Prof. Dr. Helmbrecht Breinig, Peter Brill, Bürger für Gelnhausen, Burger King, Eheleute Coy, Culinarum Gabriele und Heiko Franz, Die Dürich-Anlieger, Gerhard Dinges, Dr. Gerd Eidam, Christine Feldhaus, Familien Fischinger, Freie Ritterschaft Friedberg, Geschichtsverein Gelnhausen, Dr. Irina Görner, Achim Gogler, Gerdrut und Heiner Hartmann, Manfred Hendel, Wolfgang Hendel, Werner und Jutta Hessberger, Gebr. Horst Gummiwarenfabrik, Heinrich Horst, Stefan und Pia Horst, Volprecht Kalbleisch, Pfarrer i.R. Kurt Kreis, Werner Kürle, Albert Landschreiber, Familie Lupton, Main-Kinzig-Kreis, Dr. Norbert Manns, Werner Müller, Marga Noll, Rainer Mende, Dr. Kristina Michaelis, Alexander Schopbach, Olaf Seidel, Helga Siegmund, SPD Gelnhausen, Stadt Gelnhausen, Stadtwerke Gelnhausen, Irene Staeves, Stiftung der Kreissparkasse Gelnhausen, Gudrun Stumpp, Bernd Wietzorek.

Weitere Informationen bei: Archäologisches Spessart-Projekt e.V. • Ludwigstraße 19 • 63739 Aschaffenburg • www.spessartprojekt.de • info@spessartprojekt.de

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