Tafel 3 - Schülerborn
Ziel der Gelnhäuser "Frühpartie"
Die Herkunft des Wortes „Schülerborn” hat wahrscheinlich nichts mit „Schülern” zu tun (die Verbindung könnte durch die Gelnhäuser Schulfeste hergestellt worden sein), sondern geht auf den noch nicht gedeuteten Namen „Scheulerborn” zurück
Um ihn rahmt sich die Legende, dass sich während des 30jährigen Krieges im Schreckensjahr 1632 unter schwedischer Herrschaft hier im Gelände lüchtige Gelnhäuser Bürger mit Wasser versorgt hätten. Die Quellfassung des Schülerborns weist die Jahreszahl 1614 auf – ein Zusammenhang könnte also bestehen …
Um ihn rahmt sich die Legende, dass sich während des 30jährigen Krieges im Schreckensjahr 1632 unter schwedischer Herrschaft hier im Gelände lüchtige Gelnhäuser Bürger mit Wasser versorgt hätten. Die Quellfassung des Schülerborns weist die Jahreszahl 1614 auf – ein Zusammenhang könnte also bestehen …
Sonntags traf man sich bei schönem Wetter um 6 Uhr und ging über die Dürich, Zollloch und Marberg hinunter zum Schülerborn. Vor Ort hatten die Kaffeekocher den Kessel mit Quellwasser gefüllt und erhitzt. Meistens hatte sich auch ein Bäcker bereit erklärt, frische Brötchen zu backen. Nach gemeinsamem Singen machte man einen schönen Spaziergang zu verschiedenen Zielen. So wanderte man zum Schulfestplatz, wo spätestens um 12 Uhr mittags alles vorüber war, da zur damaligen Zeit man noch die Waldruhe beachtet werden musste. Deshalb wich man auch ins Blockhaus aus oder es ging nach Gettenbach zur Mutter Eberling, wo es gebackene Eier mit Speck, hausmacher Schinken oder Schwartenmagen gab.
Es war üblich, dass bei der Feuerwehr zu Jubiläen eine Kaffeetasse in Serie angefertigt wurde. Die letzte wurde von Albert Landschreiber zur 100jährigen Waldpartie bei der Wächtersbacher Keramik hergestellt.
Heute beginnt die Frühpartie der Feuerwehr um 7 Uhr am Schülerborn traditionell mit dem Kaffeekochen. Dazu werden Rühreier und für die Süßmäuler Ladwerchebrot gereicht, bis gegen halb zwölf an gleicher Stelle Schluss ist.
Eine Ahnung früherer Leckereien gibt ein Auszug aus dem Gedicht „Die Frühpartie” von Tony Mohren aus dem Jahr 1953:
… Frische Brötchen, Spiegeleier, warme Würstchen, gar nicht teuer, Schnaps und Cognac, ach oh Schreck, Erbsensuppe mit viel Speck, Bohnenkaffee, Limonade, Jägermeister, Orangeade, Bier und Wein, Likör und Sprudel Hundekuchen für den Pudel, warme Milch fürs Miezekätzchen, und für die Kleinen Zuckerplätzchen…English
Maybe a legend? In 1632, during the Thirty-Years’ War Gelnhausen people, who were on the run, came here and drunk water to survive because the Swedes besieged Gelnhausen. The spring tapping of the «Schülerborn» dates 1614. More than 200 years later on, the Gelnhausen ireighter came to this location. They started in town on Sundays at 6 o’clock in the morning, went through the Dürich ravine, the Toll-Hole and Maarberg to the Schülerborn. Here they boiled fresh water for coffee. In most cases, a baker had agreed to bake fresh bread. After singing together they made a nice walk to various destinations. Later on they walked to the school festival ground – and at latest 12 o’clock the «Early Forest Party» inished due to forest dormancy. Therefore all participants wandered to the Block-House or to Mother Eberling in Gettenbach village for eating home made platters.
Francais
L’inscription 1614 aurait été portée par des fugitifs pendant la guerre de 30 ans. A partir des années 1870 des fêtes furent célébrées le dimanche matin. A 6 heures traversant le «Dürichhohle» et le «Zollloch» on arrivait au «Schülerborn». Des petits pains frais accompagnaient souvent le café et à midi, on allait soit au «Blockhaus» soit à Gettenbach, chez la Mère Eberling, qui servait des oeufs au plat avec des lardons ou de la bonne charcuterie maison. Cette fête des pompiers existe toujours. Des panneaux en bois en souvenir de ces fêtes, seuls quelques-uns subsistent encore. Pour chaque anniversaire, une tasse à café était en général spécialement fabriquée, la dernière l’ayant été à la faḯencerie de Wächtersbach.
© Archäologisches Spessart-Projekt e.V. Der Kulturweg Gelnhausen 4 wurde realisiert im Rahmen des Projekts «Pathways to Cultural Landscapes» mit Unterstützung der AG Kulturweg, Erich Krebs, Dora Georges, May Gieshoff, Daniel Glöckner, Michael Heininger, Trautel Kraehe, Jürgen Steigerwald, Betriebshof-Team Stadt Gelnhausen, Evangelische Marienkirchengemeinde, Hessen Forst, Medien- und Selbstlernzentrum Main-Kinzig, Stadtarchiv Gelnhausen, Verkehrsverein Gelnhausen e.V, Zentrum für Regionalgeschichte MKK, sowie von Heide Altvater, Claus Bergmann M.A., Karl Breidenbach, Prof. Dr. Helmbrecht Breinig, Peter Brill, Bürger für Gelnhausen, Burger King, Eheleute Coy, Culinarum Gabriele und Heiko Franz, Die Dürich-Anlieger, Gerhard Dinges, Dr. Gerd Eidam, Christine Feldhaus, Familien Fischinger, Freie Ritterschaft Friedberg, Geschichtsverein Gelnhausen, Dr. Irina Görner, Achim Gogler, Gerdrut und Heiner Hartmann, Manfred Hendel, Wolfgang Hendel, Werner und Jutta Hessberger, Gebr. Horst Gummiwarenfabrik, Heinrich Horst, Stefan und Pia Horst, Volprecht Kalbleisch, Pfarrer i.R. Kurt Kreis, Werner Kürle, Albert Landschreiber, Familie Lupton, Main-Kinzig-Kreis, Dr. Norbert Manns, Werner Müller, Marga Noll, Rainer Mende, Dr. Kristina Michaelis, Alexander Schopbach, Olaf Seidel, Helga Siegmund, SPD Gelnhausen, Stadt Gelnhausen, Stadtwerke Gelnhausen, Irene Staeves, Stiftung der Kreissparkasse Gelnhausen, Gudrun Stumpp, Bernd Wietzorek.
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