Brunnen in Gelnhausen

Neben Quellenfassungen und deren Leitungen dienten vorwiegend zahlreiche Brunnen der Wasserversorgung der Bevölkerung. Die meisten Brunnen wurden direkt in den Kellern erbohrt, was zum Teil heute noch auf die ursprüngliche Bebauung des Grundstückes schließen lässt.
Die genaue Zahl der öffentlichen Brunnen ist heute nicht mehr einwandfrei zu ermitteln. Sie müssen, der damaligen Wasserergiebigkeit entsprechend, eine gute Versorgung der Märkte und der die Stadt durchquerenden Pferdefuhrwerke der Kaufmannszüge gewährleistet haben.

Auch außerhalb der Stadt werden zahlreiche Quellen genannt, die schon früh urkundlich erwähnt wurden. Zum Teil sind sie in steingewölbten  Quellhäusern gefasst und noch heute ergiebig. Zu nennen sind:

  • Bocksborn in der Bockshohl am Nordausgang von Haitz
  • Breidenborn Quelle am Wege beim Mühlbachgraben      
  • Born bei den Guten Leuten an der Landstraße nach Roth
  • Freitagsborn am Lampensteg
  • Hainborn, Quelle im Haingarten, südlich der Pfalz
  • Heiligenborn im Mühlbachtal nahe beim Wald
  • Herzbachborn, Quelle des Herzbaches
  • Himmelauer Brunnen, 1313 dem Kloster Himmelau geschenkt, Brunnenhaus von 1515
  • Katzenborn, Klingelborn, Königsborn, Löffelborn, Rudolfsborn.

Von einigen Quellen ist nichts Näheres bekannt; heute noch gebräuchliche Flurnamen deuten allerdings auf ausgegangene Quellen hin

Holzborn

Der Holzborn
Der Holzborn
Der Holzborn mit Blick zur begehbaren Brunnenkammer
Der Holzborn mit Blick zur begehbaren Brunnenkammer

Der für die Stadtgeschichte wichtige Holzborn war früher ebenfalls durch ein eigenes Törlein erreichbar. Die Quellfassung war über das unbedingt Notwendige hinaus zu einem unterirdischen Raum erweitert, der Schutz und kühlen Aufenthalt zugleich bot. Der Überlauf forderte eine ganze Reihe von Hilfsbauten im Gelände und unter den Straßen.

Eine sicher belegte Leitung führte vom Holzborn als Ableitung über einen Stauweiher, durch den Wasserriß des Schützengrabens und entlang der Staufermauer zum Inneren Röther Tor.

Der Holzborn wurde 1444, 1588 und 1658 renoviert und war früher an die Trinkwasserversorgung der Stadt angeschlossen.

Friesenborn

Der Friesenborn
Der Friesenborn

Friesenborn mit Quellhaus und mit gewölbter giebelförmiger Steinüberdachung

Der Lintborn oder Lämberborn

Der Lintborn oder Lämberborn
Der Lintborn oder Lämberborn

Der Lintborn war nach der Ruhlschen Radierung reicher ausgestattet, bis man 1895 anläßlich der Anlage der Wasserleitung die Reliefs der Vorderseite zerstörte und eine schmucklose Wand vorstellen ließ.

Steinborn

Der Steinborn
Der Steinborn

Der Steinborn im Nordosten wird 1370 erstmals erwähnt. Das Quellenhaus des Steinborns, in Bruchsteinmauerwerk über einem knappen Grundriß errichtet und mit an den Hang gelehntem Satteldach abgedeckt entspricht dem ursprünglichen Zustand.

Steinbrunnen

Der Steinbrunnen
Der Steinbrunnen

Der Steinbrunnen

Öffentliche Brunnen waren gleichmäßig über die Stadt verteilt. Sie wurden durch Rohrleitungen aus den Quellhäusern versorgt. Der Steinborn speiste z. B. einen Wasserlauf nördlich der Marienkirche (Steinbrunnen genannt), die beiden Marktbrunnen am Obermarkt und einen am Untermarkt.

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