Blockhaus

Wohl die erste Bildpostkarte vom Blockhaus ist hier abgebildet. “Gruß vom Blockhaus auf der Dürig bei Gelnhausen” lautet der Text auf der Vorderseite. Warum hier die Bezeichnung “Dürig” verwendet wurde, ist nicht bekannt. In Gelnhausen wurde und wird die Flur und der Berg als “Dürich” bezeichnet.

Gelaufen ist die Karte am 02.Juni 1903 von Gelnhausen nach Frankfurt/Main.

Die linke Abbildung auf der Karte zeigt 14 Personen vor der Gaststätte. Einzig der Wirt Wilhelm Georges ist anhand der Schürze zu erkennen. Der Baum rechts dürfte die noch heute vor dem Eingang stehende Esskastanie sein.

Die rechte Abbildung zeigt die damalige Innenansicht des Gastraums.

Die hier abgebildetet Karte lief am 22. April 1907 von Gelnhausen nach Hanau. Die Bezeichnung Dürich ist nun korrekt  geschrieben.

Der Photograf machte die Aufnahme sicher an einem windigen Frühlingstag, gut zu erkennen an den wehenden Nationalflaggen des Kaiserreiches 1871-1918.

Vor der Gaststätte hat sich die Wirtsfamilie Georges mit Gästen positioniert. Über dem Eingang steht “Wirtschaft Blockhaus” und darunter “Wilhelm Georges”. Links im Bild ein Fuhrwerk mit Esel oder Muli als Zugtier.

Wie auf der Aufnahmen zu sehen ist, wurde der Gebäudekomplex schon erweitert. Die Esskastanie vor dem Gebäude ist gut zu erkennen und im Aussenbereich stehen Tische und Bänke.

Auf der Höhe des Eingangsbereiches geht die “Dürich” in den “Steinigen Weg” über, welcher in den Stadtwald führt.

Rund 10 Jahre später zeigt sich das Blockhaus fast unverändert. Die Bäume sind gewachsen und spenden im Sommer Schatten für die Gäste. Die Aussenbestuhlung ist moderner geworden und Schützenscheiben hängen über dem Eingang.

Bei den Personen vor der Gaststätte  handelt es sich überwiegend um Soldaten bzw. Militärangehörige mit Verletzungen, gut zu erkennen an den Verbänden. Aus diesem Grund liegt es nahe, dass die Aufnahme zwischen 1914 und 1918 entstanden ist. In der Gruppe findet sich auch Wilhelm Georges – wieder gut zu erkennen an der Schankschürze.

Die Beschriftung “Gruß vom Blockhaus auf dem Dietrichsberg b. Gelnhausen” ist wieder fehlerhaft. Die Bezeichnung “Dietrichsberg” hatte sich kurzzeitig in Flur- und Wanderkarten eingeschlichen und wurde hier übernommen.

Eine schöne Momentaufnahme, die dann für eine  Ansichtskarte verwendet wurde,  stammt aus dem Jahre 1938. Die Kapelle “Heggeschisser” hat sich hier vor dem Blockhaus bei einem Treffen oder einen Auftritt ablichten lassen.

Möglicherweise entstand die Aufnahme im Rahmen einer Faschingsveranstaltung  im Frühjahr 1938. Auf der Rückseite der Karte sind die Namen der abgebildeten Personen genannt.

Auf der rechten Bildseite stehen die Wirtsleute Georges.

Diese Ansichtskarte zeigt das Aussengelände, wie es sich ca. 1950 darbot.

Die Platanenbäume sind größer geworden und die Aussenbewirtschaftung ist mit zehn Sechser-Tischen ebenfalls gewachsen.

Es gibt Sitzkissen und die Tische haben weisse Tischdecken. Über dem Eingang hängt ein Schild mit der Beschriftung “Gasthaus zum Blockhaus”.

Die Karte wurde am 11.08.1959 in Gelnhausen abgestempelt, Zielort war Langgöns.

In den 1960er Jahren taucht die erste farbige Ansichtskarte vom Blockhaus auf.

Gut zu erkennen ist hier der gesamte Gebäudekomplex. Im Vordergrund der Gastraum, quer der Eingangsbereich,  dahinter die Küche und der Aufenthaltsraum für die Wirtsleute. Daran anschließend das Wohnhaus und der angrenzende Stall.

Gute Orientierungspunkte zur heutigen Situation sind die Platanen und der Ahorn links am Bildrand. Die Biergarten-Bestuhlung ist schon die gleiche wie heute, nur die Lackfarbe hat sich geändert.

Die am 22.02.1965 gestempelte Karte zeigt verkleinert eine ältere Ansichtskarte sowie die Innenansicht des Gastraumes.

Da Dora Georges, die Enkeltochter des Gründers, mehrmals verletzte oder verwaiste Rehe großzog, finden sich solche auf der Karte.

Die Tiere wurden vom damaligen Revierförster Erich Krebs bei Dora in Obhut gegeben und manche blieben auch  dauer beim Blockhaus.

Die Ansichtskarte ist identisch mit der Vorgängerkarte – nur in Farbe – und wahrscheinlich nur kurze Zeit später entstanden.

Das Kleine Foto unten rechts zeigt den romantisch gestalteten Gastraum mit zwei Wandtexten. “Dort wo die dunklen Tannen stehn, ist so weich das grüne Moos!” und “Der Wald ein Segen wie Gott ihn erschuf, das Wild zu hegen, ein schöner Beruf”, ist dort zu lesen. Im Ausschank war zur damaligen Zeit Nicolai Bier aus Hanau. Eine Moderne Zapfanlage und Automaten für (vermutlich) Zigaretten sind auch vorhanden. Die Uhr im Bild zeigt  für den unbekannten Tag 14:10Uhr.

Die letzte Ansichtskarte zeigt das Blockhaus nach dem Umbau 1969:

Ein moderner Bau, angelehnt an den ursprünglichen Baustil, ist entstanden.

Mittlerweile wurde die Grünfläche  eingeebnet und befestigt, damit die Tische und Stühle besser stehen.

So stellt sich die Gaststätte Blockhaus bis heute dar.

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